Kleines Lexikon der Orthopädie
A
AbrasionsplastikEingriff zur Bildung von Ersatzgewebe, welches den Belastungsansprüchen des Gelenkes gerecht werden kann; Alternative zur ACT.
ACTsiehe Autologe Chondrozytentransplantation (ACT)
AkupunkturDie Akupunktur stammt aus dem alten China. Diese traditionelle, nebenwirkungsarme Methode wird besonders in der Behandlung von Schmerzen angewendet. Das Prinzip besteht darin, Nervenknoten zur Freisetzung von Substanzen anzuregen, die in viele Körperfunktionen, z.B. das Schmerzempfinden, regelnd eingreifen. Je nach dem Ort der Körperoberfläche, an dem die Reizung erfolgt, unterscheidet man Körper- , Ohr- und Schädelakupunktur. Die Reizung selbst geschieht meist durch Einstechen feiner Nadeln, neuere Verfahren sind Elektro- und Laserakupunktur.
AnamneseDie Anamnese, die Erhebung der Vorgeschichte von Erkrankungen und Unfällen durch den Arzt, sollte jeder Behandlung voraus gehen. Bevor ein Arzt eine sichere Diagnose stellen oder sogar Maßnahmen für eine gezielte Behandlung einleiten kann, muss er möglichst viel über den Betroffenen und seine Krankengeschichte wissen. Ohne eine ausführliche Anamnese sind körperliche und apparative Untersuchungen meist wenig sinnvoll, von ihr hängt wesentlich der Behandlungserfolg ab.
AnsatzschmerzenChronische Überbeanspruchung, vor allem bei Sportarten wie Golf und Tennis, verursacht feine Einrisse in den betroffenen Sehnen. Die anschließende Entzündungsreaktion ist sehr schmerzhaft.
ArthroseNatürlicher Verschleiß des Gelenkknorpels.
ArthroskopieGelenkspiegelung, Sonderform der Endoskopie zur Darstellung des Gelenkinneren: Durch kleine Schnitte wird ein spezielles Endoskop, das Arthroskop, in dem oft auch eine Kamera enthalten ist, in das Gelenk eingeführt. Über einen Arbeitskanal mit kleinsten chirurgischen Instrumenten kann unter anderem Gewebe zur Untersuchung entnommen werden.
Nach obenB
BandscheibeKnorpelscheibe zwischen zwei Wirbelkörpern.
BandscheibenvorfallVorfall des Kerns einer Bandscheibe (Gallertkern = Nucleus pulposus), mit Druck auf Nerven oder Nervenwurzeln, meist im Bereich der Lendenwirbelsäule.
BursitisBei einer Bursitis ist ein Schleimbeutel (Bursa) entzündet. Schleimbeutel sind Taschen an größeren Gelenken, die es benachbarten Strukturen ermöglichen, bei Bewegungen reibungsfrei gegeneinander zu gleiten. Die Bursa trochanterica liegt am Hals des Oberschenkelknochens.
Nach obenC
ChondroprotektivaChondroprotektiva sind knorpelschützende Substanzen. Sie werden in das erkrankte Gelenk gespritzt.
ChondrozytentransplantationAutologe Chondrozytentransplantation (ACT): Körpereigener gesunder Knorpel wird entnommen. Die darin enthaltenen Zellen werden im Labor vermehrt und in einem zweiten Eingriff in den geschädigten Knorpel eingepflanzt. Alle Zellen sind hierbei körpereigen, so dass Abwehrreaktionen und Nebenwirkungen kaum vorkommen.
ChronifizierungVon Chronifizierung spricht man, wenn Krankheitszeichen (Symptome) eine bestimmte Häufung erreichen oder ununterbrochen bestehen. Vor allem der Patient selbst ist gefragt, wenn es darum geht, eine Chronifizierung zu vermeiden.
ComplianceCompliance heißt Therapietreue: Der Patient befolgt die ärztlichen Empfehlungen und hat so einen entscheidenden Anteil am Behandlungserfolg. Voraussetzung ist, dass der Patient Weg und Ziel der Therapie verstanden hat und dem auch nachkommen kann.
ComputertomographieDie Computertomographie (CT) stellt innere Strukturen des Körpers in einzelnen Schnittbildern dar. Im Gegensatz zur MRT beruht sie auf Röntgenstrahlung. Die Injektion eines Kontrastmittels kann notwendig sein.
CTsiehe Computertomographie
Nach obenD
DiabetesDiabetes, vollständig "Diabetes mellitus", bezeichnet die Zuckerkrankheit, von der es mehrere Formen gibt. Für alle gilt, dass Glukose (Traubenzucker) nicht ausreichend aus dem Blut in die Zellen des Körpers überführt wird. Der Glukosespiegel im Blut liegt oft oder sogar immer zu hoch. Zuviel Glukose im Blut führt langfristig zu Störungen, z.B. bei Schmerzleitung und Wundheilung, was zu Nervenschädigungen (Polyneuropathie) und schwerwiegenden Komplikationen wie dem diabetischen Fuß bei den Diabetes-Patienten führen kann
Nach obenE
EndorphineEndorphine und Enkephaline sind körpereigene morphinähnliche Substanzen, die in viele Funktionen, z.B. das Schmerzempfinden, regelnd eingreifen. Bei Akupunkturbehandlungen werden sie von Nervenpunkten freigesetzt. Enkephaline siehe Endorphine
Nach obenF
FersenspornFersensporne sind schmerzhafte knöcherne Auswuchse im Ansatzbereich eines Muskels. Man kann an der Ferse zwischen der am Ansatz der Achillessehne wachsenden Knochenerhebung (Hagelund-Exostose) und des an der Fußsohle unterhalb der Hacke lokalisierten Knochenvorsprunges (plantarer Fersensporn) unterscheiden. Beide Sporne entstehen durch Druck und Zug bei Überbelastung und schlechtem Schuhwerk.
Nach obenG
GeneseEntstehung (einer Krankheit)
Golferellenbogensiehe Tennisellenbogen
Nach obenH
Hallux valgusAbknickung der Großzehe im Grundgelenk zur Kleinzehenseite hin.
HammerzeheBeim Hammer- oder Krallenzeh weist das Endglied der Zehe senkrecht auf den Boden.
HexenschussFachbegriff: Lumbago. Eine Schädigung im Bereich der Wirbelsäule führt zu plötzlichen heftigen Rückenschmerzen, die zu Bewegungseinschränkung mit Schonhaltung zwingen. Siehe auch Ischiasleiden.
HohlfußBeim Hohlfuß ist das Längsgewölbe des Fußes überhöht. Die Ferse nimmt dadurch häufig eine O-Stellung (nach innen gerichtet) ein. Beim Hackenhohlfuß (seltener als der Ballenhohlfuß) kommt es zu einer Steilstellung des Fersenbeins
Hyaliner KnorpelDie häufigste der drei Knorpelarten, die beim Menschen vorkommen. Er ist funktionell vorwiegend auf Druckbeanspruchung ausgelegt und im lebensfrischen Zustand bläulich-weiß und durchscheinend, vergleichbar dem Milchglas (hyalin = gläsern, glasartig, durchscheinend).
HyaluronsäureDie körpereigene Substanz Hyaluronsäure erhöht den Wassergehalt von Gewebe, z.B. Knorpel, und macht es weicher, geschmeidiger und elastischer.
HyperkyphoseHohlkreuz
HyperlordoseRundrücken
Nach obenI
InjektionspräparatInjektionspräparate sind Medikamente, die in die geschädigte Struktur eingespritzt werden, z.B. in ein erkranktes Gelenk.
irreparabelnicht wiederherstellbar
irreversibelUnumkehrbar, allenfalls das Voranschreiten kann beeinflusst werden.
IschiasleidenFachbegriff: Ischialgie. Schmerzen im unteren Rückenbereich ziehen durch das betroffene Bein bis an den äußeren Fußrand, sie zwingen zu typischer Schonhaltung mit Bewegungseinschränkung. Ursache ist eine Schädigung im Bereich der Lendenwirbelsäule mit Druck auf die Wurzeln des Ischiasnervs (Nervus ischiadicus), z.B. ein Bandscheibenvorfall.
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Nach obenK
KalkschulterBei der Kalkschulter (Tendinosis calcarea) entstehen allmählich Kalkablagerungen in den Sehnen, die am Schultergelenk die Rotatorenmanschette bilden.
KernspintomographieKernspin- oder Magnetresonanztomographie (MRT, MRI): auf einem Magnetfeld beruhende Darstellung in Schnittbildern. Die Computertomographie (CT) basiert dagegen auf Röntgenstrahlung.
KinesiologieBewegungslehre
KnorpeltransplantationÜbertragung von gesundem körpereigenem Knorpel oder Knorpelzellen in einen geschädigten Knorpelbereich.
KonservativNicht verletzend, die natürlichen Strukturen erhaltend: Behandlungsmethoden ohne Operation.
KortisonderivatAusgehend von der Substanz Kortison, einem körpereigenen Hormon, wurden Stoffe mit ähnlicher Wirkung entwickelt.
Krallenzehesiehe Hammerzehe
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LasertherapieBehandlung mit Laserstrahlen
LokalanästhetikumMittel zur örtlichen Betäubung.
Nach obenM
MagnetfeldtherapieBehandlung mit (statischen oder pulsierenden) Magnetfeldern.
MagnetresonanztomographieAbk. MRT, siehe Kernspintomographie
ManualtherapieChiropraktik, das Erkennen, Behandeln und Lösen von Verklemmungen und Verspannungen mit den Händen.
MeniskusEin Meniskus ist ein halbrunder Knorpelring zwischen zwei Knochen, die zu einem Gelenk gehören. Er dient als Puffer und gleicht Unebenheiten der Gelenkflächen aus. Im Kniegelenk gibt es zwei Menisken.
MeniskusrissSynonyme: Meniskusläsion, Meniskusriss, Meniskuseinriss, Meniskusruptur, Meniskusschaden. Verletzung einer der beiden Menisken.
MikrofrakturierungFeinste Risse oder Einrisse, sog. Haarrisse in Knochen.
Morbus Bechterewchronische, entzündliche, rheumatische Gelenkerkrankung
MRTAbk. für Magnetresonanztomographie, siehe Kernspintomographie
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NeuraltherapieHeilmethode, bei der mittels lokaler Injektionen eines Lokalanästhetikums (Procain) so genannte Störfelder des menschlichen Körpers ausgeschaltet werden.
NeurotransmitterNeurotransmitter sind chemische Botenstoffe, die Informationen zwischen Nervenzellen übertragen.
Nach obenO
OATSOsteochondrale Zylindertransplantation: Körpereigenes Gewebe (Knorpel und Knochen) wird aus gesunden Gelenkabschnitten entnommen und in die geschädigte Zone eingepflanzt.
Ohrakupunktursiehe Akupunktur
OsteoporoseVerminderung des Kalkgehaltes im Knochen im Rahmen der natürlichen Alterung.
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PatellaspitzensyndromBeim Patellaspitzensyndrom ist der spitze untere Rand der Kniescheibe (Patella) entzündet, jene Stelle, wo die starke Sehne zum Schienbein ansetzt. Ursache ist oft eine chronische Fehlbelastung, z.B. bei Volleyballspielern.
PSTDie Pulsierende Magnetfeldtherapie ist eine Weiterentwicklung der Magnetfeldtherapie mit statischen Magnetfeldern. Der veränderbare Charakter der impulsiv abgegebenen elektromagnetischen Signale gibt die Möglichkeit zu einem gezielten Einsatz.
Nach obenQ
Nach obenR
RehabilitationRehabilitation, kurz Reha: Ziel ist es, den Zustand vor Erkrankung oder Unfall wieder herzustellen, soweit das möglich ist. Reha-Maßnahmen verlangen eine aktive Mitarbeit des Patienten - er entscheidet damit wesentlich über den Behandlungserfolg.
RezeptorRezeptoren an oder in Zellen sind Schalter, die nach dem Schlüssel- Schloss-Prinzip arbeiten: Nur wenn der richtige Botenstoff an den richtigen Rezeptor bindet, wird die beabsichtigte Wirkung eingeleitet. Im Speziallabor kann der (eventuell fehlerhafte) Aufbau eines Rezeptors untersucht werden.
RezeptorantagonistLöst ein Stoff eine Wirkung aus, ist er - auf diese bezogen - ein Agonist. Dazu muss er an bestimmte Eiweiße (Rezeptoren) binden ("andocken"). Antagonisten binden auch, wirken aber nicht; sie hemmen den Agonisten, da sie mit ihm um das selbe Eiweiß ringen.
RotationDrehung, Verdrehung um die Längsachse.
RotatorenmanschetteDie Rotatorenmanschette, von vier Schultermuskeln gebildet, hält und festigt das Schultergelenk.
Nach obenS
Sehnenansatzreizungsiehe Ansatzschmerzen
ShaverInstrument zur Glättung von geschädigtem, zerfurchtem Knorpel
SzintigraphieDarstellung von Körperregionen oder des ganzen Körpers unter Verwendung radioaktiver Teilchen; diese werden vollständig ausgeschieden.
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TennisellenbogenChronische Überbeanspruchung, vor allem bei Sportarten wie Golf und Tennis, verursacht feine Einrisse in den betroffenen Sehnen. Die anschließende Entzündungsreaktion ist sehr schmerzhaft.
Nach obenU
Nach obenV
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WurzelreizsyndromSehr schmerzhafte Reizung von Nervenwurzeln an der Wirbelsäule, z.B. durch einen Bandscheibenvorfall.
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